Am Beispiel der wenig mobilen und damit als Indikatoren sehr gut geeigneten Mollusken werden die Erfassungsmethode, die Aufbereitung der Proben sowie die Methodenprobleme und Validierungsmöglichkeiten dieses Indikators für den Artenreichtum in Lebensräumen des Biodiversitäts-Monitoring Schweiz (BDM) vorgestellt. Während der ersten Erhebungsphase (2001 -2005) wurden auf einem vordefinierten Raster 1 529 Beprobungen durchgeführt. Insgesamt wurden 67107 Mollusken-Individuen erfasst, von diesen konnten 62 987 Individuen 150 Art(komplex)en zugeordnet werden, der Rest der Schalen war nur fragmentarisch erhalten. Im ersten Erhebungsdurchgang wurden somit 54,8 % der 274 in der Schweiz vorkommenden Molluskenarten nachgewiesen. Dichten, Gesamtindividuenzahlen und Konstanz der wichtigsten Arten werden kurz dargestellt. Anhand zweier Karten wird der aktuelle Kenntnisstand zum regionalen Artenreichtum demonstriert. Es lassen sich deutliche Unterschiede in der Molluskendiversität der naturräumlichen Einheiten erkennen, die bezüglich der Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt diskutiert werden. Im Rahmen des BDM wurde für zahlreiche Arten die Kenntnis der Höhenverbreitung erweitert. So lassen sich in Zukunft Aussagen zur Auswirkung von Klimaänderungen treffen, wobei Verschiebungen in der Höhenzonierung zu erwarten sind.
Kobialka, H., Plattner, M., & Rüetschi, J. (2010). Das Biodiversitätsmonitoring der Schweiz. Methoden und Ergebnisse am Beispiel der Mollusken. Natur und Landschaft 85/4:142-148.