Auswirkung des Klimawandels auf die Artenvielfalt
Dank der zwei Jahrzehnte umfassenden Zeitreihen lassen sich mit den BDM-Daten auch Aussagen dazu machen, wie sich die räumlichen Verteilung von Arten verändert. Dabei stellt man fest, dass einige Arten heute in höheren Lagen vorkommen als dies noch vor 20 Jahren der Fall war. Dieses Höherwandern wird unter anderem in Verbindung gebracht mit dem Anstieg der Temperaturen aufgrund des Klimawandels.
Tagfalter in Biodiversitätsförderflächen
Die Tagfalter werden im BDM mittels GPS punktgenau erfasst. Wenn ein Transekt entlang von Biodiversitätsförderflächen (BFF) verläuft, werden mehr Tagfalter-Individuen gezählt als auf Abschnitten entlang intensiv genutzter Wiesen und Weiden. Allerdings werden die Individuendichten, wie wir sie von Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung kennen, auch auf Biodiversitätsförderflächen bei weitem nicht erreicht. Ähnliche Muster können auch für die Vielfalt der Gefässpflanzen gefunden werden, wie eine Analyse der Daten aus ALL-EMA zeigt.
Zunehmende Monotonie bei Gehäuseschnecken
Aus den BDM-Daten wird die Vielfalt der Artgemeinschaften in Wiesen und Weiden berechnet. Dies ist einer von 52 Legislaturindikatoren, mit denen die Legislaturziele überwacht werden. Aus der Zeitreihe lässt sich ablesen, dass die Artengemeinschaften der Gehäuseschnecken immer ähnlicher werden. Bei genauerer Analyse stellt man fest, dass es nur eine Handvoll Arten sind, die eine entscheidende Rolle spielen. Darunter befindet sich die Gemeine Windelschnecke, eine schon häufige Schneckenart, deren Verbreitung zunimmt. Bei den übrigen Arten handelt es sich dagegen um seltene Arten, deren Häufigkeit rückläufig ist.
Grundlagen für Schweizer Tagfalterindex
Die Tagfalter-Daten des BDM eignen sich sehr gut, um die Fundmeldungen, die bei info fauna CSCF gesammelt werden, zu ergänzen. Häufig werden nämlich vor allem besonders spektakuläre oder sehr seltene Arten gemeldet, während die Datenlage der mittelhäufigen Arten eher dünn ist. Hier leistet das BDM mit seinem regelmässigen Stichprobenraster und der standardisierten Aufnahmemethodik einen wichtigen Beitrag. Aus dem kombinierten Datensatz lässt sich der sogenannte Tagfalterindex berechnen. Wie die unten stehenden Grafiken zeigen, stieg der Bestand von wärmeliebenden Arten in den letzten Jahren an, während kälteliebenden Arten eher auf dem Rückzug sind.