So werden BDM-Daten verwendet

Das BDM trägt zur Verbesserung der Kenntnisse über die Biodiversität bei. Die Daten werden von zahlreichen Akteuren nachgefragt. Hier einige Beispiele dafür, wie die Ergebnisse des BDM genutzt werden.

Auswirkung des Klimawandels auf die Artenvielfalt

Dank der zwei Jahrzehnte umfassenden Zeitreihen lassen sich mit den BDM-Daten auch Aussagen dazu machen, wie sich die räumlichen Verteilung von Arten verändert. Dabei stellt man fest, dass einige Arten heute in höheren Lagen vorkommen als dies noch vor 20 Jahren der Fall war. Dieses Höherwandern wird unter anderem in Verbindung gebracht mit dem Anstieg der Temperaturen aufgrund des Klimawandels.

  • Der Barplot zeigt, wie viele Meter pro 10 Jahre die einzelnen Organismengruppen im Durchschnitt in die Höhe wandern. Am tiefsten sind die Werte für die Gefässpflanzen, gefolgt von den Moosen und Brutvögeln. Der Anstieg bei den Gewässerinsekten übertrifft sogar denjenigen der Isotherme der Luft.
    Das durchschnittliche Höhenwandern der Organismengruppen leitet sich aus der Zunahme des mittleren Temperatur- Zeigerwerts der beobachteten Arten innerhalb von 10 Jahren ab. Die durchschnittliche Lufttemperatur nahm derart zu, dass Standorte gleicher Temperatur heute 92 Meter höher liegen als noch vor 10 Jahren (gestrichelte Linie).

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Tagfalter in Biodiversitätsförderflächen

Die Tagfalter werden im BDM mittels GPS punktgenau erfasst. Wenn ein Transekt entlang von Biodiversitätsförderflächen (BFF) verläuft, werden mehr Tagfalter-Individuen gezählt als auf Abschnitten entlang intensiv genutzter Wiesen und Weiden. Allerdings werden die Individuendichten, wie wir sie von Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung kennen, auch auf Biodiversitätsförderflächen bei weitem nicht erreicht. Ähnliche Muster können auch für die Vielfalt der Gefässpflanzen gefunden werden, wie eine Analyse der Daten aus ALL-EMA zeigt.

  • Der Barplot zeigt die Individuendichten von Tagfaltern auf verschiedenen Wiesen und Weiden: Die Werte für BFF-Wiesen bzw. -Weiden sind jeweils deutlich höher als beim dazugehörenden intensiv genutzten Grünland, jedoch liegen auch sie um einen Faktor 2-3 unter demjenigen der Trockenwiesen und -weiden.
    Durchschnittliche Anzahl von Tagfalter-Individuen in den untersuchten Wiesen und Weiden. Berücksichtigt wurden nur die Ziel- und Leitarten gemäss Umweltziele Landwirtschaft (UZL). Der Fehlerbalken kennzeichnet den 95%-Vertrauensbereich.

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Zunehmende Monotonie bei Gehäuseschnecken

Das Foto zeigt eine Gemeine Windelschnecke (wissenschaftlich Vertigo pigmaea) auf einem Blatt. Die Schnecke wird nur knapp 2 Millimeter gross.

Aus den BDM-Daten wird die Vielfalt der Artgemeinschaften in Wiesen und Weiden berechnet. Dies ist einer von 52 Legislaturindikatoren, mit denen die Legislaturziele überwacht werden. Aus der Zeitreihe lässt sich ablesen, dass die Artengemeinschaften der Gehäuseschnecken immer ähnlicher werden. Bei genauerer Analyse stellt man fest, dass es nur eine Handvoll Arten sind, die eine entscheidende Rolle spielen. Darunter befindet sich die Gemeine Windelschnecke, eine schon häufige Schneckenart, deren Verbreitung zunimmt. Bei den übrigen Arten handelt es sich dagegen um seltene Arten, deren Häufigkeit rückläufig ist.

  • Die Grafik zeigt den Anteil an Stichprobeflächen, die von der Gemeinen Windelschnecke (wissenschaftlich Vertigo pigmaea) besiedelt wird, über die Zeit. Dieser Anteil steigt, im Zeitraum von 2010 bis 2020 von 10 bis 20 Prozent auf 20 bis 30 Prozent.
    Die Häufigkeit der Gemeinen Windelschnecke (Vertigo pygmaea) hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Gerade zeigt den Trend mit dem 95%-Vertrauensbereich.

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Grundlagen für Schweizer Tagfalterindex

Eindruck von der BDM-Feldarbeit: Ein Feldmitarbeiter fängt mit einem Netz einen Tagfalter auf einer Alpweide.

Die Tagfalter-Daten des BDM eignen sich sehr gut, um die Fundmeldungen, die bei info fauna CSCF gesammelt werden, zu ergänzen. Häufig werden nämlich vor allem besonders spektakuläre oder sehr seltene Arten gemeldet, während die Datenlage der mittelhäufigen Arten eher dünn ist. Hier leistet das BDM mit seinem regelmässigen Stichprobenraster und der standardisierten Aufnahmemethodik einen wichtigen Beitrag. Aus dem kombinierten Datensatz lässt sich der sogenannte Tagfalterindex berechnen. Wie die unten stehenden Grafiken zeigen, stieg der Bestand von wärmeliebenden Arten in den letzten Jahren an, während kälteliebenden Arten eher auf dem Rückzug sind.

  • Die Grafik zeigt, wie der Tagfalterindex für 46 wärmeliebende Arten zugenommen hat. 1990 lag der Wert bei etwa 75 Indexpunkten, bis 2020 ist er auf 120 Punkte angestiegen.
    Bestandsentwicklung der 46 Tagfalterarten, die als Wärmezeiger gelten. Wärmezeiger sind beispielsweise der Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae) und Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades).
  • Die Grafik zeigt, wie der Tagfalterindex für 23 kältezeigende Arten abgenommen hat. 1990 lag der Wert zwischen 100 und 120 Indexpunkten, 2020 nur noch zwischen 95 und 75 Punkten.
    Bestandsentwicklung der 22 Tagfalterarten, die als Kältezeiger gelten. Kältezeiger sind beispielsweise die Arten Graubrauner Mohrenfalter (Erebia pandrose) und Gletscherfalter (Oeneis glacialis).

   

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Sonderheft Hotspot

Cover des Hotspot-Sonderhefts zu 20 Jahren Biodiversitätsmonitoring Schweiz.

Das Hotspot Sonderheft zu 20 Jahren BDM zeigt, wer hinter den Daten steckt und beleuchtet aktuelle Entwicklungen der Biodiversität.

Aktuelle Resultate

Aktuelle Resultate des BDM finden sich auf der Website des BAFU im Bereich zu den Umweltindikatoren.

Umweltindikatoren