Sphaerocarpos texanus wurde in der Schweiz zum erstenmal von Amann und Gams im Jahre 1915 im Unterwallis zwischen Fully und Martigny gefunden (Gams 1927). Später galt dieses interessante Lebermoos in der Schweiz als verschollen und wurde in der Roten Liste (Urmi et al. 1992) als ausgestorben eingestuft, nachdem die mehrfache Nachsuche durch verschiedene Bryologen am alten Fundort von Gams nicht zum Erfolg führte (vgl. auch Population Nr. 124 im Artenschutz-Konzept, Urmi et al. 1996). Allerdings hatte Gams bei der Beschreibung seines Fundortes im Unterwallis absichtlich keine genauen Angaben gemacht, um die Art nicht durch Plünderungen von Raritätensuchern zu gefährden. Trotzdem scheint es aufgrund der erfolglosen Nachsuchen wahrscheinlich, dass der alte Fundort durch die Ausweitung von Rebbergen ins betroffene Gebiet zerstört worden war. Bei der Bestimmung der Moos-Proben aus den diesjährigen Aufnahmen des „Biodiversitäts-Monitoring Schweiz“ (Hintermann et al. 2002) stiess ich nämlich auf einen Beleg von S. texanus, der von Michael Ryff in der Umgebung von Basel gesammelt wurde, von wo die Art bisher nicht bekannt war.

Schnyder, N. (2003). Neufund von Sphaerocarpos texanus Aust. in der Schweiz. Meylania 26: 18-19.